Wirkung der Systemischen Aufstellung

Wirkung der systemischen Aufstellung

  1. Sie ermöglicht ein körperlich-sensorisch erfahrbares Erleben.
  2. Das innere Erleben, für das es oft keine Worte gibt (da im Trauma das Sprachzentrum abgeschaltet wird) wird im dreidimensionalen Raum sichtbar.
  3. Ein Trauma wird überwiegend in der rechten Gehirnhälfte gespeichert, die räumlich und symbolisch organisiert ist. Deshalb kann hier therapeutisch Einfluss genommen werden, indem das Trauma im dreidimensionalen Raum sich abbildet.
  4. Das Imaginationsvermögen, welches im Trauma deaktiviert ist, kann reaktiviert werden. Somit wird ein Ausweg vorstellbar und realisierbar.
  5. Der Zeitmesser und das Selbst-Erleben, die im Trauma ebenfalls deaktiviert sind, werden wieder „eingeschaltet“.
  6. Der auf muskulärer- motorischer Ebene nicht abgeschlossene Stresszyklus wird beendet.
  7. Tiefe Emotionen werden nach außen sichtbar und das innere Beziehungserleben wird bewusst erlebbar und sichtbar- zum Beispiel tiefe Wünsche und Sehnsüchte. Vorwürfe können ausgesprochen werden, Grenzen werden gesetzt und der eigene Raum kann gespürt und verteidigt werden. 
  8. Im Körper kann ganz tief  viszeral, also in den Eingeweiden, die Erfahrung und das Gefühl gespeichert werden: ich werde gesehen, gehalten, verstanden und darf sein.
  9. Jedes Trauma ist mit dem Gefühl von abgeschnitten sein, falsch sein oder isoliert sein, verbunden. Die Aufstellungsarbeit kann dieses Gefühl durch die Erfahrung von Verbundenheit heilen. Es wird ein Gegenentwurf aufgezeigt zu der tief verwurzelten Überzeugung: ich muss alles alleine machen. 
  10. Die körperliche und seelische  Erfahrung, dass eine Grenze gesetzt wird, steuert wirkungsvoll dem Sog entgegen, sich immer wieder in den Raum des Traumas zu bewegen. Wenn die oben genannten Faktoren als Erfahrung durchlebt werden, ist der Mensch seelisch so offen, dass er neue Möglichkeiten implementieren kann und seine aktuellen Wahlmöglichkeiten auch wahrnimmt. Ein traumatisierter Mensch geht nicht aus dem Käfig, selbst wenn die Tür offen ist. Das Trauma hinterlässt meist ein Gefühl von Aussichts- und Ausweglosigkeit. Man kann keine Alternativen innerlich entwickeln und umsetzen.
  11. Die Stellvertreter schaffen Selbst- Mitgefühl.
  12. Ich kann die Erfahrung machen, dass mir selbst eine Grenze gesetzt wird, und kann so dem Sog, mich immer wieder in den Raum des Traumas  zu bewegen, gegensteuern. In der Literatur wird diskutiert, inwieweit dieser Sog, den viele Menschen spüren, sich immer wieder mit der Vergangenheit zu beschäftigen, durch eine damit verbundene Opioid Ausschüttung im Körper begünstigt wird.